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Sonntag, 9. November 2008

Faustfinsternis

Faustschläge in Öl auf Holz, 59,5 x 119 cm

Lieber Theo, lieber Vincent,
mit diesem Bild will ich ausdrücken, dass man seine Aggressionen in etwas Schönes kanalisieren kann, anstatt sich an den falschen Stellen zum Werkzeug des Teufels zu machen. Vier Monate habe ich dafür benötigt, weil die damit verbundene Maltechnik so schmerzhaft gewesen ist, dass ich mehrere längere Pausen ertragen musste. Es ist mir völlig bewusst, Vincent, dass ich niemals so viel Schneid haben werde wie Du, aber immerhin höre ich Dich noch sagen: "Du Spinner!" und erträume mir Dein Lächeln dazu. Letztendlich bin ich jetzt ein gut Stück stolz auf die "Faustfinsternis" und fühle mich prima, besteht sie doch nicht nur in jeder Schicht aus Faustschlägen und nichts als Faustschlägen, sondern ist zudem auf einer Holztür gemalt, die ich auch noch eigens mit der Faust aus einem Schrank herausgeschlagen habe. Seine Perfektion verliert das Werk möglicherweise dadurch, dass ich beim Herausschlagen der Schranktür nur die Unterseite, nämlich die weiche Kante der Faust benutzt hatte, beim Malen jedoch diszipliniert mit den Knöcheln arbeitete, wodurch eine gewisse klassische Einheitlichkeit der Mittel verletzt, also keine höchste formale Reinheit erreicht wird, jedoch muss ja nicht immer alles bis ins letzte Detail vor Perfektion strotzen. Es ist jetzt, wie es ist, und damit soll es gut sein.

Hier noch eine digitale Verfremdung:



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