Fehler wieder gut zu machen ist etwas Göttliches. Das Geheimnis guter
Musik sind nicht die Noten, die getroffen werden, sondern die, die nicht
getroffen werden, und was Gott aus ihnen macht, wenn der Spieler ihm
vertraut. Spitze klingende Vorhaltnoten sind nicht entstanden, weil sie
ein Mensch erfunden hat, sondern weil er sich verspielt hat, aber zum
Beispiel den "falschen" Quartton mit Gottes Hilfe so zum eigentlich
gewollten Terzton zurückführen konnte, dass plötzlich alles wieder gut
und sogar besser war. Es ist nicht einfach so zur punktierten
Viertelnote mit folgendem Sechzehntel gekommen, sondern es gab Gründe,
zum Beispiel ist jemandem, der eigentlich Achtel singen wollte, die Luft
ausgegangen, er musste atmen, aber konnte das zweite Achtel verspätet und mit Gottes Hilfe so bringen, dass der Fehler zum Richtigen wurde,
vielleicht sogar zum Besseren, zum Lebhafteren. Darum geht es doch: Es
gefällt uns, wenn Fehler sich verwandeln und Dissonanz zu Harmonie wird. Für dieses Glück brauchen wir unsere Fehler geradezu.
Zur gegenwärtigen Klimakatastrophe
vor 11 Monaten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen