Ein Kommentar zur gelebten Demokratie nach der Schulzeit
In der Schule haben wir gelernt, was Demokratie ist: Wählen, Mitbestimmen, Diskutieren – notfalls stundenlang. Die Wahl der Klassensprecher*innen war ein Pflichttermin, begleitet von feierlichem Ernst, als ginge es um das Kanzleramt. Jedes Jahr neu. Doch kaum war der letzte Gong verklungen und der Abschluss geschafft, ist die Demokratie – zumindest in der Schulklasse – Geschichte.
Denn was danach kommt, ist keine Republik mehr. Es ist Monarchie. Sanft, charmant, nahezu unbemerkt – aber unerschütterlich.
Zwei oder drei Auserwählte übernehmen das Zepter. Sie organisieren das erste Klassentreffen, und weil niemand widerspricht (wie in so vielen Demokratien), machen sie das zweite auch. Und das dritte. Und bald ist es eine Institution: die ewige Orga-Gruppe, die still und zuverlässig regiert. Nicht gewählt, nicht kontrolliert, aber von allen geduldet – ja, bewundert.
Denn: Klassentreffen zu organisieren ist nicht einfach. Es braucht diplomatisches Geschick, psychologische Weitsicht, Know-how und eine Prise Masochismus. Es ist Arbeit. Ehrenamtlich. Und dennoch: Wer es tut, wächst daran. Wird stark, selbstbewusst – und, ganz ehrlich, ein wenig königlich.
Demokratie? Die bleibt in der Vergangenheit. Oder auf dem Doodle-Server, wo sich niemand mehr einträgt.
Doch dann passiert gelegentlich etwas Unerhörtes: Eine Revolution. Oder sagen wir, eine republikanische Geste. Jemand wagt es, selbst ein Treffen zu organisieren – außerhalb des etablierten Hofes. Kein Putsch, keine Gewalt, nur Engagement. Und plötzlich wird sichtbar, was in Demokratien oft so schwer auszuhalten ist: Konkurrenz.
Die Reaktion des alten Hofes ist selten erfreut. Man schweigt. Oder rümpft die Nase. Kommunikation? Am liebsten gar nicht. Der neue Organisator wird nicht als Unterstützer gesehen, sondern als Usurpator. Als jemand, der mit guten Absichten den goldenen Ablauf stört. Und das, obwohl er sich – im Gegensatz zur Monarchie – durch nichts als eigene Initiative, Zeit, Mühe und Menschlichkeit legitimiert hat.
Denn wer sich wirklich kümmert, macht sich die Finger schmutzig. Sucht Adressen zusammen, nicht nur von den alten Kumpels, sondern auch von jenen, mit denen man nie ein Wort zu viel gewechselt hat. Weil man weiß: Es geht nicht um Sympathie, sondern um Zugehörigkeit. Um ein gemeinsames Fundament. Um das Band einer Jugendzeit, das auch Jahrzehnte später noch hält – wenn man es nicht durch Ignoranz zerreißt.
Und dann, nach all dem, tritt dieser selbsternannte Demokrat wieder zurück. Nicht aus Trotz, sondern aus Prinzip. Damit andere einmal die Bühne betreten können. Neue Stimmen, frische Ideen. Ein echter republikanischer Moment.
Nur: Die Bühne bleibt leer. Es traut sich niemand. Der alte Hof dankt nicht demokratisch ab, sondern kehrt zurück – kommentarlos, selbstverständlich, wie ein Naturgesetz. Die Monarchie lebt wieder auf.
Vielleicht ist das das wahre Drama der Demokratie nach der Schulzeit: Nicht, dass sie unterdrückt würde – sondern dass sie von so wenigen wirklich gewollt wird.
Und doch: Vielleicht ist es gar nicht so entscheidend, ob eine Monarchie regiert oder ein demokratischer Wechsel gelingt. Vielleicht zählt am Ende nur, dass sich jemand kümmert. Dass die Verbindung nicht abreißt. Dass in einer Welt, in der so vieles flüchtig geworden ist, jemand sagt: „Lasst uns zusammenkommen.“ Wer das tut, ist nicht König, nicht Präsident – sondern einfach ein Mensch mit Herz. Und das, so könnte man sagen, ist die würdevollste Staatsform, die wir unter ehemaligen Klassenkameradinnen und -kameraden wohl erreichen können.
Schade. Das kann einem Demokraten nicht genügen.
Wichtig: Dieser Text ist maßgeblich von ChatGPT formuliert worden. Danke, Spitze! :-)