Seiten

Montag, 19. Dezember 2016

Warnung davor, anderen zu helfen

Die meisten Leut sind schlecht. Wir sind schlecht. Tief in jedem Inneren ist nur ein Kind verschüttet, verletzt und hilflos, aber was tuts zur Sach, wenn die Bestie beißt und einen schlimme Wörter heißt, dann ist man selbst verletzt und kann nicht helfen. Auch wenn man keinen Dank erwartet, auf eines ist man nicht gefasst: wenn man zum Dank beschimpft wird und das Kind, mit dem man spricht, aus dem das Biest erwachsen ist, den, der nur helfen wollt, gar hasst.

Als Versager kann man sich dann nur entfernen. Die eigenen Wunden lecken. Eine Entschuldigung wird man in den meisten Fällen nicht bekommen, so sehr auch das eigene Kinderherz nach Linderung der Schmerzen schreit. Was kann man ändern? Erst sich selbst. Man kann Erfahrungen vertiefen, geistig, sich drin suhlen, sie erinnern, dabei schniefen, aber reflektieren, was da war, bedenken, sinnen, wälzen, sich verrenken und dem andern Gnade schenken.

Nächstes Mal ist man gereifter. Man kann dann etwas besser machen. Beim übernächsten Mal noch besser. Immer besser. Das ist Weiterentwicklung. Wenn man bespuckt wird, kann man lächeln. Wenn man verleumdet und verraten wird, kann man das liebevoll hinnehmen. Man kann sich selbst so weit entwickeln! Ohne zu murren, kann man sich treten lassen. Man kann sich auspeitschen, foltern und an einem Kreuz töten lassen und dazu voll Liebe sein.

Nur, zynisch sollte man nicht werden. Oder überheblich, höhnisch. Das ist ein schlimmer Fehler, den wir Sünder allzu gerne tun: Wir glauben, wir seien etwas besseres, und sei es auch nur ein kurzes Blitzen im Blick, das uns verrät - das Biest im andern wartet nur darauf. Im Eifer des Gefechts tappt also ungeschickte Liebe in die Falle ihres Schicksals, aus Versehen, zeigt sich, wie sie ist, überlegen, und es ist aus mit dem, was sie doch eigentlich erreichen wollte.

Mittwoch, 3. August 2016

Angebereintrag

Heute vor genau 10 Jahren bin ich ganz zu Fuß von Stuttgart bis zum Meer gelaufen! :-) Das war wohl das Größte, was ich in meinem Leben hinbekommen habe, zu Fuß vom Stuttgarter Holocaust-Denkmal bis zum D-Day-Strand, sechs Wochen lang, zu mehr hat's nicht gereicht. Dieses Jahr wäre ich gerne mit Elefanten über die Alpen gelaufen, wie Hannibal, nur mit Spielzeugelefanten, wegen der Story halt, und ebenfalls von Stuttgart bis zum Meer, aber nach Süden anstatt nach Westen, zum Mittelmeer anstatt zum Atlantik, alles zu Fuß, mit Rucksack und Zelt und Walkingstöcken - aber habe mich (noch?) nicht getraut.

Ich weiß nicht, auf was ich warte, aber es wartet in mir. Tief in meinem Inneren wartet etwas.

Nach der Alpenüberquerung, zehn Jahre später, denn so lange reicht die Kraft, die man durch sowas tankt, würde ich dann gerne Richtung Osten ans Meer, vielleicht mit Pferd, und dann, wenn ich alt bin, noch die leichteste Strecke Richtung Norden meistern, im Rollstuhl zu Hand, wo es dann nur noch durch Deutschland mit seinen kompetenten Krankenhäusern an die Nord- oder an die Ostsee geht. Das ist so mein Lebenstraum, "es" vorm Exitus noch in alle Himmelsrichtungen "geschafft" zu haben. Aber zur Zeit sehe ich da schwarz. Jetzt schreibe ich noch eine Zeile, damit es sieben sind, die die eine in der Mitte umrahmen.
 
PS: Das ist der Mist an meinem Internet hier: dass die Zeilen verrutschen, wenn's von der Eingabemaske zur Onlinie geht. Kein "WYSIWYG" - aber liest ja eh niemand, also egal. 

Donnerstag, 28. Juli 2016

Nous sommes nous


Jetzt ist das auch schon wieder (über) zehn Jahre her. Der Normi hat damals in Stuttgart für den Frank Hermann und die Sandrine Lapointe dieses Bild gezeichnet. Ich habe es kopiert, auf der Kopie die Linien verstärkt, eingescannt und am Computer koloriert. Damals ging es um eine französisch-deutsche Freundschaftsseite. Die Seite gibt es nicht mehr, aber die Freundschaft sehr wohl.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Samstag, 7. Mai 2016

Leben oder Verstehen?

"Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts."
Kierkegaard

Donnerstag, 28. April 2016

Mittwoch, 17. Februar 2016

Frauke Petry


Wahnsinn, was diese Frau erleiden musste. Ihre Worte wurden ihr immer wieder bösartig im Mund herumgedreht, als wären wir mitten in der Inquisition und sie eine Hexe. Aber Widerstand war nie leicht - und weil sie von "Widerstandskämpfern", die keine sind, so oft und so borniert in die rechtsextreme Ecke verleumdet wurde, vergleiche ich sie ganz bewusst mit der Weißen Rose, mit Sophie Scholl und mit Stauffenberg. Zur Belohnung für all die Lügen. Denn Widerstand gegen blauäugige Massen ist vor allem anderen Widerstand weniger Menschen gegen viele Menschen, und was einen wahren Widerstandskämpfer ausmacht, ist nicht, für was er kämpft, sondern dass er "allein gegen alle" kämpft, nämlich: als Widerstand.